Im Projekt RubiN (Regional ununterbrochen betreut im Netz) helfen Patientenlotsen, so genannte Care- und Casemanager, Risikopatienten im Alter über 70 Jahren bei einer möglichst selbstständigen Lebensweise im eigenen häuslichen Umfeld. Die Hinweise auf den meist erheblichen Hilfebedarf kommen von behandelnden Hausärzten und beziehen häufig das ganze familiäre Geflecht mit überforderten Ehepartnern und hilflosen Kindern ein. Nicht selten müssen Care- und Casemanager für Patientensicherheit sorgen und Notfallsituationen wie Selbst- und Fremdgefährdung meistern. „Gerade Corona hat uns gezeigt: Die Besuche unserer Mitarbeitenden sind oft die letzten Rettungsanker, denn viele alte Menschen leben alleine und isoliert“, berichtet Lysann Kasprick, Ausbilderin bei RubiN.
[Für die Überführung in die Regelversorgung ist vom Gesetzgeber neben der wissenschaftlichen Evaluation anschließend eine Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses vorgesehen. Jetzt ist die erste Etappe geschafft: Mit fast allen beteiligten Krankenkassen konnten Weiterleitungsverträge geschlossen werden, um die Zeit bis zum Abschluss der Evaluation zu überbrücken. Damit können die Patienten bis Mitte 2022 weiter versorgt werden.
Für den Weg in die Regelversorgung haben die Praxisnetze, die hinter dem Projekt RubiN stehen, bereits vor Monaten eine Gesetzesinitiative oder Positionspapier? gestartet. Ihrer Ansicht nach muss das Care- und Casemanagement als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung in das Sozialgesetzbuch V aufgenommen werden. Das RubiN-Team ist sich einig: „Die aktuelle Situation zeigt uns, dass unsere Gesetzesinitiative der einzige Weg ist, mit dem wir dringend benötigte Hilfen für alle gesetzlich Versicherten einführen können.“]